Kinderwunsch-Behandlung

Rund 1,4 Millionen Paare wurden allein in Deutschland bereits mit der Diagnose „unfruchtbar“ konfrontiert. Hinter dieser Diagnose steckt häufig ein Nicht-Wissen über die vielfältigen Ursachen für einen bisher nicht erfüllten Kinderwunsch. In vielen Fällen ist eine immunologisch medizinische Behandlung zielführend. Durch eine entsprechende Modulation des weiblichen Immunsystems lassen sich die Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft erhöhen.

Medizinischer Hintergrund

Die befruchtete Eizelle erfüllt für das mütterliche Immunsystem die Kriterien eines Allotransplantates (Transplantat eines anderen Individuums derselben Spezies). Dies gilt sowohl für eine Schwangerschaft mit eigenen Eizellen, noch mehr jedoch bei Eizellspenden (engl. egg cell donation). Vor diesem Hintergrund muss das mütterliche Immunsystem eine Balance herstellen, da es nicht primär differenzieren kann, ob es sich bei dem fremden Antigen in Form der befruchteten Eizelle um einen potenziell gefährlichen „Fremdkörper” handelt oder nicht. Das bedeutet, das zelluläre Immunsystem verlässt sich auf Begleitumstände, die bei Kontakt mit dem fremden Antigen auftreten können oder unterbleiben. Man spricht dabei von sogenannten „Dangerous“ Signalen. Werden diese Signale verstärkt gebildet, so verringert sich die Möglichkeit des mütterlichen Immunsystems, eine Toleranz gegenüber der befruchteten Eizelle zu induzieren. Die Folge kann ein Verlust der befruchteten Eizelle bzw. des Fetus sein. Dieses Toleranzsignal wird durch regulatorische T-Zellen (engl. regulatory T-cells) erzeugt, die eine Subspezies der CD4+ Zellen darstellen. Regulatorisch bedeutet in diesem Fall, dass ein für die komplette Aktivierung erforderliches Co-stimulatorisches Signal („Dangerous“ Signal) ausbleibt. Das Immunsystem switcht zu einer regulatorischen Antwort und toleriert die befruchtete Eizelle. Bei Zuständen mit einem eher aktivierten zellulären Immunsystem, beispielsweise bei Autoimmunerkrankungen (Hashimoto-Thyreoditis) oder bei Allergien kann initial der Level an „Dangerous“ Signalen oder anderen Störgrößen erhöht sein, sodass eine Toleranz gar nicht induziert werden kann (Fehlen eines positiven Schwangerschaftstests), oder die Schwangerschaft häufig in den ersten 12 SSW beendet ist. Hier kommt diagnostisch der Immunphänotypisierung, der Bestimmung der regulatorischen T-Zellen, pro-und antiinflammatorischer Zytokine (Botenstoffe), der Immunglobuline, sowie der Speichereisenreserve und des 25-OH-Vitamin-D eine besondere Bedeutung zu. Insbesondere ein Eisenmangel kann über die Hemmung von Hämoxygenase-1 (HO1) einen negativen Effekt haben. Gleiches gilt für Vitamin D, was einen positiven Effekt über die vermehrte Bereitstellung von regulatorischen T-Zellen hat. Therapeutisch kann die immunologische Gesamtsituation optimiert werden, um die Chance auf eine verlässliche und dauerhafte Toleranzinduktion in der Schwangerschaft oder nach Eizellspende zu erhöhen.

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Die Kosten für die fachärztliche Beratung, Diagnose und therapeutische Begleitung werden in der Regel durch Ihre Krankenkasse getragen. Bitte legen Sie zum ersten Termin bei Dr. Pfeiffer eine von einem niedergelassenen Arzt ausgestellte Überweisung für Labordiagnostik vor (bei Privatversicherten entfällt diese Regelung).

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